In der Savanne sehen wir ja heute schon, wer übermorgen zu Besuch kommt. Jetzt wollte ich mal testen, wie sich das in den Bergen verhält.

Tag 1 - Anreise 

Um dies einmal auszuprobieren, sind wir mit dem Auto nach Neustift ins Stubaital (Österreich) gefahren.

Es ist schon beeindruckend: Je weiter man in den Süden fährt, umso höher werden die Berge. Und dann sind da noch die Tunnel, durch die wir gefahren sind. Erdmännchen verstehen ja etwas von Erdarbeiten, ich würde gerne anerkennend durch die Zähne pfeifen. Leider kann ich ebenso wenig pfeifen wie erstaunt die Augenbrauen heben. Ich könnte fiepen, aber das ist ja nicht dasselbe wie pfeifen.

Nach dem Einchecken im Hotel muss ich beim Betreten des Hotelzimmers gleich wieder pfeifen ... zumindest würde ich gerne ... ihr wisst schon.

Ich will mich möglichst locker aufs Bett fallen lassen. Dazu nehme ich Anlauf, nutze einen kleinen Hocker und hechte in hohem Bogen auf ein riesiges, flauschiges Bett. Dass ich zu viel Schwung draufhabe, merke ich erst, als mich die Bettfederung quer durch den Raum katapultiert. Unsanft pralle ich gegen eine Wand, bleibe dort kurz kleben und stürze dann zu Boden wie ein Albatros auf Traubenzucker. Zum Glück fängt eine große Couch meinen Aufprall ab. Ich berapple mich, tue so, als sei nichts geschehen und inspiziere das Zimmer weiter.

Tag 2 - Auf dem Wilde Wasser Weg

Damit wir uns an die Höhenluft gewöhnen und zum allgemeinen Einlaufen, begeben wir uns auf den Wilde Wasser Weg.

Die Wassermassen, die durch das Bachbett rauschen, sind beeindruckend. Als Erdmännchen bekommt man in der Savanne nicht so viel Wasser zu sehen. Und der Grawa-Wasserfall ist ein echtes Naturschauspiel.

Tag 3 - Aufstieg zur Innsbrucker Hütte inkl. Hüttenübernachtung

Kerstin wollte schon immer einmal auf einer richtigen Berghütte (Schutzhütte) übernachten und um ehrlich zu sein - ich auch.

Wir haben uns zur Karalm bringen lassen und sind von dort aus zur Innsbrucker Hütte aufgestiegen.

Es ist bemerkenswert, wie die Fernsicht mit jedem Schritt und jedem Höhenmeter steigt. Blöd ist nur, dass die Luft hier oben immer dünner wird.

Die Leute hier sind schon sehr freundlich, wir haben zur Begrüßung direkt einen Schnaps bekommen.

Da es bis zum Abendbrot noch einige Zeit hin ist, sind wir zum nahegelegenen Alfaier See gegangen und haben dort noch ein wenig die Sonne genossen.

Erdmännchen sind von Natur aus sonnensüchtig. Ich glaube, das ist ein evolutionärer Ausgleich dafür, dass wir die meiste Zeit unseres Lebens unter der Erde verbringen.

Während ich mich ins Bett gelegt habe, um den anstrengenden und ereignisreichen Tag zu verarbeiten, sind Kerstin und Karsten noch nach draußen in die Dunkelheit gegangen und haben die Sterne fotografiert.

Tag 4 - Wieder runter ins Tal

Eine Nacht in den Bergen auf einer Hütte reicht mir (vorerst) - auch wenn es zu später Stunde noch einen großartigen Snack in Form einer dicken Spinne gegeben hat. Wir Erdmännchen lieben Lebendfutter über alles.

Nach dem Abstieg zur Karalm sind wir hinauf auf den Panoramaweg geklettert, der uns zur Elferhütte führt. Auf der Elferhütte habe ich zwei Teddybären getroffen, die ebenfalls ihren Urlaub in den Bergen verbringen. Es ist schon interessant, wer sich hier oben alles rumtreibt.

Von der Elferhütte sind wir zur Bergstation des Elferlifts abgestiegen. Hier haben wir uns erst einmal mit einem leckeren Kaiserschmarrn gestärkt.

Wir nehmen den Lift, um ins Tal zu gelangen.

Tag 5 - Innsbruck

Die Wettervorhersage ist nicht ganz so gut, daher machen wir heute eine Städtetour und fahren nach Innsbruck, um hier unter anderem das Goldene Dachl zu sehen.

In einem kleinen Geschäft werde ich gleich als Erdmännchen erkannt. Freut mich, dass die Dame weiß, welcher Art ich angehöre. Das ist nicht selbstverständlich.

Sie krault mich unterm Kinn. Ist ja eine menschliche Unart dieses "unter dem Kinn kraulen", aber irgendwie stehe ich darauf. Wäre ich eine Katze, würde ich jetzt schnurren, was das Zeug hält.

Tag 6 - Kufstein

Das Wetter wird einfach nicht besser, deshalb geht es in die nächste Stadt. Dieses Mal ist Kufstein an der Reihe.

Tag 7 - Auf dem Franz-Senn-Rundweg

Das Wetter ... Irgendwie will die Sonne sich nicht zeigen. Wieder ist Regen vorhergesagt. Wir bleiben im Tal und wandern hier auf dem Franz-Senn-Rundweg.

Tag 8 - Regen

Menno! Nun regnet es aber wirklich. Ich bleibe bei diesem Wetter im Bett. Kerstin und Karsten haben sich vor die Tür getraut und eine kleine Wanderung unternommen. Völlig nass und durchgefroren sind die beiden schnell wieder zurück. Dann ist Wellness angesagt.

Ich an deren Stelle wäre gleich in den Wellnessbereich gegangen.

Tag 9 - Maria Waldrast

Mal kein Regen. Wir fahren mit dem Bus nach Mieders und steigen auf nach Maria Waldrast.

Idyllisch liegt der historische Wallfahrtsort Maria Waldrast als höchstgelegenes Kloster Mitteleuropas oberhalb von Matrei am Fuße der Serles zwischen Stubaital und Wipptal.

Mit einem leckeren Apfelstrudel stärken wir uns für den Abstieg.

Über Koppeneck geht es mit der Serlesbahn hinunter ins Tal und mit dem Bus zurück zur Unterkunft.

Tag 10 - Stubaier Gletscher

Auf zum Gletscher.

Als jemand, der eigentlich in der Savanne zu Hause ist, habe ich natürlich eine Abneigung gegen Temperaturen unter 30° C. Aber irgendwie mag ich Schnee.

Unfreiwillig nehme ich Kontakt mit dem weißen Zeug auf, als ich beim Fotoshooting auf der Rutsche das Gleichgewicht verliere und mit der Schnauze im Schnee lande.

Leider geht es nur hoch bis zum Eisgrat (2.900 hm). die Aussicht auf dem Top of Tyrol (3.210 hm) wäre sicher noch spektakulärer. Leider liegt der Top of Tyrol heute in den Wolken.

Nach dem Schneebad geht es zum Aufwärmen in die Dresdener Hütte (2.308 hm) und anschließend mit der Seilbahn wieder ins Tal.

Auf dem Wilde Wasser Weg geht es bis zur Grabaalm am Grawa-Wasserfall. Eine Brotzeit stärkt uns, bevor wir mit dem Bus zur Unterkunft zurückfahren.

Tag 11/12 - Heimreise über Rothenburg ob der Tauber

Der Urlaub in den Bergen ist schneller zu Ende als gedacht und wird unvergesslich bleiben.

Auf der Rückfahrt nach Hause legen wir noch einen Zwischenstopp in Rothenburg ob der Tauber ein.

Die mittelalterliche Architektur, die Fachwerkhäuser in der Altstadt und die Stadtmauern, die viele erhaltene Torhäuser, Türme sowie einen überdachten Gang oberhalb der Mauer umfassen, sind sehr sehenswert.